Deutet intensives Schwitzen auf mangelnde Fitness hin?

Das Thema Schwitzen wird in der Öffentlichkeit nicht gerne diskutiert. Ist es doch einfach mit zu vielen Vorurteilen behaftet. Wer schwitzt gilt als unhygienisch und körperlich unfit. Doch ist dies auch wirklich so? In vielen Vorurteilen steckt bekanntlich auch ein Körnchen Wahrheit.

Wieso der menschliche Körper schwitzt

Im Laufe der Evolution hat sich der menschliche Körper angepasst. Er entwickelt sich, um sich optimal zu schützen. Das Schwitzen hilft dem Körper, seine Temperatur zu regulieren, wodurch es das körpereigene Kühlsystem darstellt. Wer also schwitzt, ist nicht per se schlecht in Form. Vielmehr ist es der Körper, der vorausschauend auf die Belastung durch die Temperatur reagiert und Kühlungsmassnahmen einleitet. Durch den auf der Haut verdunstenden Schweiss tritt die gewünschte Abkühlung ein, womit ungesunde Folgen von Überhitzung vermieden werden.

Schwitzen beim Sport

Beim Sport zu schwitzen ist ein natürlicher und wichtiger Vorgang. Da er die Wärmeregulierung des Körpers sicherstellt, sollte der Schweiss auch nicht dauernd abgewischt werden. Verbleibt er auf der Haut, kann er verdunsten und Kühlung mit sich bringen. Eine Ausnahme stellt hierbei das Ausdauertraining dar. Denn Schweiss enthält Salzpartikel, die über einen längeren Zeitraum hinweg als feine Salzschicht auf der Haut verbleiben können. Wer also lange trainiert, riskiert durch das Schwitzen, dass die Poren verstopfen und somit bedeutend weniger Schweiss mehr austreten kann. Daher empfiehlt sich in diesem Fall, sich zwischendurch abzuwischen oder sogar mit etwas Wasser zu reinigen.

Der Körper passt sich an

Regelmässiger Sport kann den Körper dazu anspornen, mehr zu schwitzen, weil er eine schnelle Reaktion auf die steigende Körpertemperatur entwickelt. Somit kann man schlussfolgern, dass ein gut trainierter Sportler schneller schwitzt, da sein körpereigenes Kühlsystem besser geschult ist. Jedoch heisst es nicht, dass starkes Schwitzen automatisch für eine gute Fitness steht. Ein gut trainierter Körper sondert den Schweiss merklich dosierter ab, als es bei unsportlichen Personen der Fall ist. Der Körper lernt also auch, effektiver zu schwitzen. Das heisst, dass er bei der Schweissabsonderung weniger wichtige Elektrolyte abgibt. Der Anteil an Elektrolyten im Schweiss kann somit als Indikator für den Fitnessgrad eines Menschen betrachtet werden.

Schwitzen und Gesundheit im Zusammenhang

Ob wir viel oder wenig schwitzen, verdanken wir in erster Linie unseren Genen. Die Anzahl Schweissdrüsen kann sich von Mensch zu Mensch unterscheiden, weshalb wir nicht gleich viel schwitzen. Doch es gibt weitere Faktoren, welche die Schweissproduktion beeinflussen: Erkrankungen und Übergewicht. Beim Übergewicht ist es so, dass körperliche Aktivitäten durch das vermehrte Eigengewicht grössere Anstrengungen mit sich bringen, was zu mehr Schweiss führt. In diesem Fall kann starkes Schwitzen in Bezug auf das Körpergewicht ein Anhaltspunkt für mangelnde Fitness sein.

Schweiss ist wichtig

Wer nun wenig oder überhaupt nicht schwitzt, muss gut auf sich achten. Da hier die Kühlfunktion des Körpers nicht richtig funktioniert, kann das Kreislaufsystem schlimmstenfalls kollabieren. Denn die Ableitung der Wärme über die Haut und die zusätzliche Kühlung durch Schweiss sorgt für eine reguläre Körpertemperatur. Kommt es jedoch zu einer Überhitzung, dann wird der Stoffwechsel negativ beeinträchtigt. Die Regulierung der Körpertemperatur ist also wichtig, damit eine andauernde Leistung sichergestellt werden kann. Unterstützung bietet hierbei eine regelmässige Flüssigkeitszufuhr. Vor allem beim Sport verliert der Körper über den Schweiss konstant Flüssigkeit, die wir durch Trinken wieder ausgleichen sollten.

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Autor

Name: Markus Gsell

Beruf: Operativer Leiter west update Fitness AG

Website: update-fitness.ch

Markus Gsell
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